Die Produktion von »grünem« Ammoniak aus erneuerbaren Quellen wird in Zukunft eine wichtige Säule der globalen Wirtschaft bilden. Als »Power-to-X«-Produkt trägt grünes Ammoniak wesentlich zur Kopplung verschiedener Sektoren bei und hilft so bei der Realisierung einer stabilen erneuerbaren Energielandschaft. Ammoniak wird in riesigen Mengen zur Produktion von Düngemitteln benötigt. Gleichzeitig ist es gut speicherbar und transportabel.
Das Fraunhofer IGB beschäftigt sich seit einigen Jahren mit der grünen Ammoniakproduktion als Zukunftstechnologie. Bereits im November 2018 startete das Projekt Green Ammonia im Auftrag des marokkanischen Düngemittelherstellers OCP, in dem gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen IMWS neue Technologien zur nachhaltigen Produktion von Ammoniak untersucht wurden.
In der zweiten Projektphase, die im Jahr 2020 erfolgreich abgeschlossen werden konnte, unterstützten das Fraunhofer IGB und IMWS den Düngemittelhersteller OCP und Green Energy Park (GEP) dabei, die Grundlagen für den von den marokkanischen Partnern geplanten Aufbau einer Demonstrationsanlage zur Synthese von grünem Ammoniak zu schaffen. Mit einer geplanten Produktionskapazität von etwa vier Tonnen pro Tag wäre dies die erste Anlage dieser Art auf dem afrikanischen Kontinent zur technisch-wirtschaftlichen Erprobung der Prozesskette in einem realistischen intermittierenden Betrieb.
Den Aktivitäten des IGB im Bereich der grünen Ammoniakproduktion kommt im Kontext der politischen Agenda in vielen Regionen der Welt strategische Bedeutung zu. In der voranschreitenden weltweiten Energiewende wird Ammoniak als speicherbarer und transportabler Energievektor mit einer bereits existierenden Infrastruktur voraussichtlich eine bedeutende Rolle spielen.